
Erkundung von Dukana
Am Freitag haben wir gemeinsam mit Father Hermann die Pfarrei Dukana erkundet. Als erstes sahen wir uns den großen Brunnen an, der den ganzen Ort mit Wasser versorgt. Hierbei handelt es sich um einen modern angelegten Brunnen, in den wir auch hineinsteigen konnten.
Nachdem wir es mit gegenseitiger Hilfe wieder aus dem Brunnen herausgeschafft haben, besuchten wir einen Secondary School. Eigentlich sollte hier der Unterricht bereits seit Montag wieder begonnen haben, es waren aber bisher nur ein paar vereinzelte Schüler vor Ort, auch an der Anzahl der Lehrer mangelte es noch. Nach den Ferien sind hier Verspätungen von bis zu einer Woche ganz normal, wie wir erfahren haben. So kommt es, dass sowohl Lehrer als auch Schüler herumsitzen, Musik hören und warten bis der Schulalltag beginnt. Ein Blick in die Klassenräume schockierte uns. Wenn man die Tafel sah, hatte man den Eindruck, dass so etwas wie Tafelwischen hier nicht bekannt ist. Anschriften sämtlicher Fächer sind wild durcheinander und übereinander auf der Tafel zu finden. Auch die Tische der Schüler sind in grauenhaftem Zustand und stehen wild verteilt im Klassenraum. Nächste Station war das Labor der Schule. Unsere Chemielehrer würden wohl einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie den Raum betreten würden. Es sind, ähnlich wie bei uns, einige Reihen von Arbeitsflächen mit Waschbecken zu finden. Problem: Aus den Wasserhähnen kommt kein Wasser, und zwar seit der Eröffnung des Labors. Es scheint hier keinen zu stören, dass der Raum somit eigentlich zu nichts zu gebrauchen ist. Sollte nun einer unserer Chemielehrer überlebt haben und es bis in den Vorbereitungsraum schaffen, so wird er nun spätestens hier den oben genannten Herzinfarkt bekommen. Sicherheitsschränke und Ordnung sind hier Fremdwörter. Sämtliche Chemikalien stehen hier offen auf Tischen herum und jeder kann sich bedienen, nicht einmal der Raum selbst ist verschlossen. Ein paar hundert Meter weiter besuchten wir dann einen Primary School, in der die Zustände sehr ähnlich waren, abgesehen davon, dass wir hier keinen einzigen Lehrer antrafen. Lediglich drei Schüler waren anwesend und warteten.
Nach dem Mittagessen starteten wir dann unsere Fahrt zurück nach North Horr. Kurz vor dem Ziel legen wir noch eine kleine Sanddünentour ein. Es macht richtig Spaß, mit dem Land Rover durch den Sand zu rasen. Angekommen in North Horr feierten wir gemeinsam die Messe in der Kapelle der dort ansässigen Schwestern. Danach gab es das Abendessen und abschließend ließen wir den Tag ruhig ausklingen. Für den nächsten Morgen war die Abfahrt nach Marsabit auf 8 Uhr angesetzt.
Zurück nach Nairobi über Marsabit und Nanyuki
Mit dem Landrover (diesmal ein anderes Modell) ging es zurück nach Marsabit. Da es dieselbe Strecke wie bei der Hinfahrt war, gibt es zu der Fahrt nicht viel zu sagen. Anders war nur, dass wir sehr viele Stopps einlegen mussten, da der Fahrer ständig das Kühlwasser nachfüllen musste. Einige von uns nutzten dann immer die Gelegenheit, ein Stück vorauszulaufen. Dies hatte den Effekt, dass man nach ca. 100 Metern den Motor des Fahrzeuges nicht mehr hörte und somit die absolute Wüstenruhe genießen konnte. Von oben bis unten mit Staub bedeckt kamen wir dann am späten Nachmittag in Marsabit an, wo wir die Messse feierten und anschließend bei einem Schweizer, der dort seit 30 Jahren lebt, zum Abendessen eingeladen waren. Die Abfahrt nach nach Nanyuki am nächsten Morgen war für 6 Uhr angesetzt.
Nach einer langen Fahrt sind wir dann in Nanyuki angekommen. Dort erinnerten sich natürlich alle noch an uns. Wir wurden freudig begrüßt und bekamen auch gleich ein ausgiebiges Mittagessen. Für 14 Uhr (Afrikanische Zeitrechung) war dann die Grundsteinlegung der neuen Kirche angesetzt. So begann Abtpräses Jeremias Schröder also pünktlich um 15:15 Uhr mit der Eröffnung der Feierlichkeiten. Als Dankeschön für die Gastfreundschaft sangen wir zum Abschluss den Engel des Herrn in dreistimmiger Fassung, was die Afrikaner sehr begeisterte. Im Anschluss ging es dann auf direktem Wege weiter nach Nairobi.