
Ende der Ausbaustrecke…
Der Tag begann mit Laudes, Messe und anschließendem Frühstück im Benediktinerkloster „Our lady of Mount Kenya“ in Nanyuki. Direkt im Anschluss wurden wir von einem Pater durch die „African Bible on the ground“ Anlage geführt. Hierbei handelt es sich um einen auf das Alltagsleben, besonders auf die Kultur Afrikas ausgelegten, Pfad, der die gesamte Bibel darstellt und veranschaulicht. Das Ganze ist vom Aufbau her mit einem „Waldlehrpfad“ vergleichbar.
Nach einer kurzen Tasse Kaffee bzw. Tee verabschiedeten wir uns von den Brüdern in Nanyuki und brachen in Richtung Marsabit auf. Unsere Reise verlief wie bereits am Vortag durch einige Slumartige Anlagen, im Wechsel mit Reichenvierteln und Landabschnitten. In einem Dorf haben wir dann in einem Hotel zu Mittag gegessen. Interessant war, dass auf der einen Straßenseite das verhältnismäßig ordentliche Hotel stand, auf der anderen Seite die typischen Slumartigen Shops und Blechhütten.
Die Fahrt nach Norden ging weiter. Nach einiger Zeit waren wir auf einer für kenianische Verhältnisse perfekt ausgebauten Straße (hier A2 genannt) unterwegs. Es waren kaum Schlaglöcher zu finden und Bodenwellen ausnahmsweise wirklich nur in den Ortschaften. Je weiter wir nun nach Norden kamen, desto seltener wurden die Siedlungen und somit waren auch immer weniger Menschen zu sehen. Nach einiger Zeit waren nur noch wir, die Straße, Pflanzen und Tiere da. Keine Menschenseele weit und breit, auch keine anderen Autos. Jedoch gab es immer wieder kuriose Polizei- bzw. Militärkontrollen auf offener Strecke (Nagelbänder quer über die Autobahn).
Einige Zeit später zeigte der Blick aus den Autofenstern dann ein Afrika wie man es sich vorstellt. Die typische Flora war zu sehen und typische Tiere wie Antilopen, Dromedare, Affen und viele weitere waren zu sehen. Mit fortschreitender Zeit und Strecke verwandelte sich die dicht und vielfältig bewachsene Fläche am Straßenrand zu einer savannenartigen, kahleren Gegend. Bei einer kurzen Pause bekamen wir freundlicherweise von Jeremias Schröder folgenden durchaus hilfreichen Hinweis: „…passt gut auf, geht nicht zu weit weg vom Bus, in Afrika gibt es tatsächlich wilde Tiere und die sind gefährlich.“
Weiter ging es nach erfolgreicher und überlebter Pause. Es dauerte nicht lange, da war es plötzlich vorbei mit der Ausbaustrecke. Lediglich ein Schild mit dem Hinweis, dass der Bau der Straße von der EU finanziert wird, stand noch am Straßenrand, bevor es schlagartig auf eine reine Schotterpiste überging. Die Schlaglöcher größer als je zuvor, in den Dörfern die hin und wieder doch noch kamen Bodenwellen auf denen selbst unser Bus aufsaß und aufgrund des zwischenzeitlichen Regens teilweise halbmetertiefe Pfützen über die ganze Breite der „Straße“ (übrigens immer noch A2).
Nach ca. neunstündiger Reise kamen wir dann in Marsabit an. Wir wurden von unserem „Chauffeur“ (einer der Missionare von North Horr) begrüßt. Wir aßen gemeinsam zu Abend und haben dann unser Gepäck auf das Dach des Land Rovers verladen und gesichert. Anschließend trafen wir noch den Bischof von Marsabit zu einem kurzen Gespräch.
Morgen geht es dann um 6 Uhr Ortszeit weiter nach North Horr wo uns dann Temperaturen von ca. 35 °C erwarten (Nachts 33 °C).