
Die andere Seite von Nairobi
Nachdem wir gestern Stadtzentrum und Regierungsviertel von Nairobi gesehen hatten, ging es heute in eine komplett andere Gegend. Unser Tagesauflug begann mit der Besichtigung der Pfarrei St. Benedict Ruaraka. Dort leben insgesamt 7 Brüder die sich um die Kirchen in einem Teil der Slams von Nairobi kümmern und auch einige Schulen betreiben. Wir sahen uns dort die Hauptkirche der Pfarrei an und besuchten auch eine der Schulen. Da derzeit auch in Kenia Ferien sind, waren keine Schüler vor Ort, abgesehen von zwei kleinen Jungen, die sich auf den Aufnahmetest für das nächste Schuljahr vorbereiteten. Die Schule hat erstaunlicherweise einen top ausgestatteten Computerraum (im Vergleich zu St. Matthias läuft hier bereits auf den meisten Rechnern Windows 10) in dem die Kinder den Umgang mit PCs erlernen können um mit der heutigen Zeit mithalten zu können.
Nach der Schulbesichtigung fuhren wir dann mit unserem Kleinbus durch einen der Slams (Mathare Valley). Das Ambiente war wirklich schockierend, doch die Menschen die dort leben, begegneten uns sehr freundlich. Man merkte vielen nicht an, dass sie wohl zu den ärmsten der Armen dieser Stadt gehören. Leider können wir die Gerüche, die dort vorherrschten, hier nicht mit euch teilen.
In den zwei Kapellen die wir dort besuchten lernten wir einige Kinder kennen. Man sah ihnen die riesige Freude an, die sie durchfuhr als sie uns sahen. Alle wollten uns berühren und waren sehr anhänglich. Selbst als wir wieder mit unserem Bus weiterfuhren liefen sie uns noch hunderte Meter weit hinter dem Auto her und winkten uns nach.
Insgesamt war der Besuch in dem Slam eine Erfahrung die eigentlich kaum in Worte zu fassen ist, da die Gefühle die man bekommt, wenn man durch diese Straßen fährt und die Leute dort sieht, einfach unbeschreiblich sind.
Danach aßen wir in der Pfarrei gemeinsam mit den Brüdern zu Mittag und brachen anschließend wieder zu unserem Studienhaus auf. Dort besuchten wir nach einer kurzen Mittagspause noch das Einkaufszentrum in der Nähe um zu sehen was man in einer Stadt wie Nairobi alles kaufen kann. Kurz gesagt: Man bekommt einfach alles was man bei uns auch bekommt. Auch zu den selben Preisen, was uns besonders erstaunt hat. Wir erfuhren danach, dass dort auch nur die absolute Oberschicht einkauft (Gehalt auf europäischem Niveau), die in Nairobi vielleicht einen Anteil von ungefähr fünf Prozent ausmacht.
Zum Abschluss des Tages feierten wir (zur Abwechslung einmal wieder auf Deutsch) die Heilige Messe im kleinen Kreis in der Kapelle des Studienhauses.
P.S. Morgen früh geht es für uns bereits auf den Weg nach Nanyuki, unserem ersten Zwischenstopp auf dem Weg nach North Horr. Falls ihr also nichts mehr von uns hören solltet, liegt das daran, dass wir keinen Internetzugang haben.